Eingangsterrasse von Haus Auerbach in Jena wird erneuert
Jena, Thüringen
Bundesland
Thüringen
Fördersumme
17.000 €
Projektlaufzeit
2024
Wichtiges Zeugnis des Weimarer Bauhauses und der Idee des Neuen Bauens
Am 12. Juni 2024 übergab Friedrich Bürglen, Ortskurator Jena der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), für die Erneuerung der Eingangsterrasse von Haus Auerbach in Jena einen symbolischen Fördervertrag über 17.000 Euro im Beisein von Jens Ellmrich von LOTTO Thüringen an Denkmaleigentümer Dr. Barbara Happe und Professor Dr. Martin Fischer.
Haus Auerbach in Jena wurde von Walter Gropius und Adolf Meyer für den Jenaer Professor Auerbach 1924 errichtet. Erstmals setzten die beiden Architekten hier ihre Idee vom Baukastensystem in einem Privathaus um. Solche zusammensetzbaren Typenhäuser waren ein Jahr zuvor auf der "Internationalen Bauausstellung" im Rahmen der Bauhaus-Ausstellung 1923 in Weimar gezeigt worden. Der Grundgedanke dieser Häuser ist nach Gropius: "Vereinigung größtmöglicher Typisierung mit größtmöglicher Variabilität". Das Baukastensystem mit Leichtbeton-Jurko-Steinen gilt als Beginn des Neuen Bauens. Der Bau besteht aus zwei querrechteckigen, zwei- und dreigeschossigen glatt verputzten Kuben, die sich gegenseitig durchdringen. Gegliedert werden sie durch hochrechteckige Holz- und Stahlfenster, die in Zweier- und Dreiergruppen angeordnet sind. Es gibt verschiedene Fenstertypen. Das Gebäude ist flach gedeckt und hat einen Wintergarten.
Zum Objekt:
Im Bau hat sich nicht nur die Raumstruktur erhalten, sondern auch eine Vielzahl von Ausstattungsdetails wie Einbauschränken, Türen, Lichtschalter, Deckenleuchter, Fenstergriffen aus Horn usw.. Zudem entdeckte man 1995 die einzige original erhaltene Raumfassung von Alfred Arndt in einem Typenhaus. Damit finden sich hier vermutlich einmalig die farbpsychologischen Vorstellungen und die Farbenlehre des Bauhauses wieder. Das "Haus Auerbach" ist der letzte erhaltene Bau dieses Typs in Thüringen und eines von sechs Privathäusern von Gropius in ganz Deutschland.
Das Haus, ein wichtiges Zeugnis des Weimarer Bauhauses und der Idee des Neuen Bauens, gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.
Text: Pressestelle Deutsche Stiftung Denkmalschutz