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Denkmalschutz

Restaurierung des Niedersachsensteins in Worpswede

Worpswede, Niedersachsen

Restaurierung Niedersachsenstein Worpswede
Mit 50.000,00 € beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung des Niedersachsensteins in Worpswede (Bildquelle: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz).

Bundesland

Niedersachsen

Fördersumme

50.000 €

Projektlaufzeit

2024


An der Restaurierung der Ziegelsteinflächen am Niedersachsenstein in Worpswede beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatär der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000,00 €.

Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbrachte Dr. Wolfram Seibert, Ortskurator Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin am 23. Mai 2024 vor Ort an den ersten Vorsitzenden der Stiftung Worpswede, Christoph Bayer. Der Niedersachsenstein gehört nunmehr zu den über 520 Objekten, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Südlich vom bekannten Künstlerdorf Worpswede und rund 500 Meter entfernt von den Hoetger-Bauten Große Kunstschau und Kaffee Worpswede sowie der sogenannten Käseglocke von Bruno Taut steht der Niedersachsenstein als Mahnmal auf einem Hügel in bewaldeter Umgebung. Erste Pläne erdachte der Bildhauer, Maler und Architekt Bernhard Hoetger bereits 1915/1916. War zunächst ein Siegesmal angedacht, änderten sich die Planungen im Verlauf des Krieges. Schließlich entstand das Denkmal 1922 als Gedenk- und Mahnmal für die zahlreichen Gefallenen des Großen Krieges.

Das unkonventionelle riesige Denkmal aus Backstein erinnert in seiner Form an einen Adler oder auch an einen Phoenix. Es bedient sich des expressionistischen Zackenstils, wobei die Formgebung hier noch freier ausfällt als bei Architekturen, die einem konkreten Zweck dienen. Reliefflächen und Beschriftungen bereichern die Gestalt. Fehlbrände wurden im Detail zur Gestaltung genutzt und nicht verworfen, die Handwerker waren aufgerufen, beim Versetzen des Materials eigene Gestaltungsideen einzubringen. Die Großplastik war schon zur Errichtungszeit wegen der sperrigen Gestalt umstritten, zumal Hunger und Knappheit herrschten. Sie stellt aber ein wichtiges Zeitzeugnis dar, auch im Hinblick darauf, dass Hoetger in den 1930er Jahren mit den Nationalsozialisten sympathisierte, während gleichzeitig seine Kunst als „entartet" galt.


Dieses Projekt wurde gefördert von

demo | stiftung-denkmalschutz